Nie wieder Stau? Soweit wollen wir mal nicht gehen, aber wir haben hoffentlich bald mehr Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Verkehr. Wann ist es z. B. auf den Straßen wirklich voll? Und wie viele Fahrräder sind zu den Stoßzeiten unterwegs? Auf der Nordtangente Kaiserslautern wurde jetzt ein neues System zur Analyse des Straßenverkehrs angebracht. Und das hat ein paar Tricks auf Lager.
Mit der Installation an drei Punkten in der Berliner- & der Pariser Straße und in der Ludwigstraße, wird ein neuer Schritt im herzlich digitalen Bundesprojekt Smart City Infrastructure getan. Die an Laternenmasten angebrachten Wärmebildsensoren erfassen, wann, wo, wie viele Verkehrsmittel unterwegs sind. Außerdem erkennt das System auch den Fahrzeugtyp. Das heißt, es zählt nicht nur Autos, sondern z. B. auch Fahrräder. Zusätzlich werden WLAN-Signale aus Geräten aus den Fahrzeugen anonymisiert erfasst (Anmerkung: Wir hatten ursprünglich von Bluetooth-Signalen geschrieben. Es handelt sich jedoch um WLAN-Signale). So kann eine Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen den Standorten errechnet werden.
Der Verkehr soll fließen
Ziel der Messstationen ist es natürlich, den Verkehr in Kaiserslautern besser überblicken zu können und zukünftig den Verkehr besser zu steuern. Ein Beispiel: Das System registriert eine große Menge an Autos. Über Schnittstellen stellt es automatisch eine längere Grünphase bzw. eine grüne Welle auf der Strecke ein und sorgt somit dafür, dass sich der mögliche Stau auflöst. Denkbar sind in Zukunft aber auch digitale Hinweisschilder, die andere Verkehrswege anzeigen, um eine Strecke zu entlasten.
Besonders wichtig bei diesem Thema: Der Datenschutz! Auf den Aufnahmen der Wärmebildsensoren lassen sich keine Gesichter und natürlich auch keine Kennzeichen oder Ähnliches erkennen. Und auch die WLAN-Signale werden ausschließlich von den verbauten Geräten empfangen und anonymisiert gezählt. Es können keine Rückschlüsse auf die Fahrzeughalter*innen und deren Fahrverhalten gezogen werden. Die Signale selbst werden nicht weitergegeben, was den Sensor verlässt sind nur den Verkehr abstrakt beschreibende Datensätze. Der Datenschutz ist somit gesichert.
Hoffen auf erfolgreiche Testphase
Erstmal wird das neue System aber für mindestens sechs Wochen getestet. Zusammen mit dem Referat Tiefbau wollen wir so herausfinden, ob die Geräte und das System geeignet sind und welche Informationen sich wirklich aus den gesammelten Daten ablesen lassen. Damit können wir uns verschiedene Maßnahmen, die die Straßen entlasten, erarbeiten und den Verkehrsfluss in Zukunft ganz herzlich digital verbessern. Solche Maßnahmen wären z. B. die oben beschriebene Grünphase oder Hinweisschilder. In der Testphase finden planmäßig noch keine Aktionen oder Hinweise zur Verkehrssteuerung statt.
Auch wenn das noch dauert, wir freuen uns jetzt schon auf zukünftige staufreie Straßen und halten euch hier natürlich auf dem Laufenden.
Hier geht es zur aktuellen Pressemitteilung.
Das Projekt Smart City Infrastructure gehört zum Vorhaben „Modellprojekte: Smart Cities“ und wird vom Bundesministerium des Innern und für Bau und Heimat gefördert. Bei diesem Projekt arbeiten das Referat Tiefbau und Unser Lautern – herzlich digital eng zusammen. Foto: Agentur view